Krähenpost
Freitag, 14. August 2020

Wechselbad

Neulich erst traf ich 'nen Tropfen Regen, der, statt anzuklopfen, Gegen meine Stirne stieß.

Seltsam, dachte ich bedröppelt, Hat man mich denn da veräppelt, Als mein Dach ich decken ließ?

Denn der Wassertropfen traf mich Im Gemach, worin statt Schlaf ich regennasse Laken fand.

Was ein Blick gen Himmel stützte, War doch, außer meiner Mütze, Nichts, was dem im Wege stand.

Hat der Dachdecker gesoffen? Oder ich? Das Dach war offen! Nicht nur das: Das Haus war weg!

Statt in meiner Kammer stand ich Jammernd in 'ner Pfütze! Fand mich Triefend nass und tief in Dreck.

Ach! Da traf ein warmer Schauer Der Erkenntnis mich. Ich trauert' Nicht mehr arg um Haus und Dach.

Hab noch nie ein Haus besessen! Musst mich ergo auch nicht stressen, Freut ich mich. Und... wurde wach.

Wasser von der Zimmerdecke Ließ mich aus dem Schlafe schrecken. Irgendwas war nicht ganz dicht.

Alles klar. Ich hatt' ein Haus. Und Zwar mit mit schadhafter Bedachung. War ein nasser, armer Wicht.

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