Taubeneier
Es lagen auf 'nem Baum in Speyer Taubeneier Wo die Mutter, wo der Vater Ist, ist unklar. So ein Mist.
Es klettert bald ein kecker Kater Auf den Baum. Wo er dann sitzt Und sinnt. Und lang verharrt er. Starrt auf Eier-Waisen, ritzt Die Schale. Die er wohl verspeisen Will. Muss? Soll? Gedanken Kreisen. Um die Lebensweise Der er dies Malheur zu danken Hat. Uralte Dogmen wanken Scheiße, ey, wie mutterlos Die Eier sind. Der große Kloß In seinem Hals legt los: "Du Mörder mutterloser Brut! Find'st du das gut?!" Nee. Aber lecker. Denkt der kecke Kater, während er herunterklettert. Und der Dotter tropft Von seinem Kopf Ins welke Gras
In dem voll Hass Ein Täubchen mit gebroch'nem Flügel saß.