Krähenpost
Freitag, 26. Juni 2020

Der Kutter und der Wolf

In Stunden der schwärzesten Stille hinein Trifft dröhnend ein Tropfen verzinktes Metall Fällt dröhnend ein Tropfen der Schale anheim Ein hallendes Klopfen wie Peitschenknall Wie stöhnende, brechende Beine Ein Echo des Tages der Toten im Fall des Tropfens: Das Brüllen der Schweine

Auf sorgsam gekärcherte Kacheln gestellt Zerspringt in der Schale die Träne aus Fett Als gleißender Lichtschein das Schlachthaus erhellt Die Frühschicht hereinstürmt, Arme voll Brät Und Schwarten von Speck um die Beine Die Köpfe voll frischer Visionen von Mett Durchzogen vom Brüllen der Schweine

Zwei Schalter vibrieren: Der Fleischwolf, er bellt, Er schnappt nach der Schwarte, dem Brät und dem Speck Und neben ihm rattert der Kutter, er quält die Zellen aus Fett Und er häckselt sie weg. So wursten die zwei im Vereine Besingen im Chor ihren einzigen Zweck Das ewige Brüllen der Schweine

(Aus aktuellem Anlass, zuerst veröffentlicht hier)

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