Ein Lob der Nervenmedizin Speziell dem Carbamazepin! „Verdammtes Zeug. Respekt und Gruß...“ Mault traurig mein Trigeminus.

Die Schnäbel ragen jäh empor: Familie Schwan hat heut' was vor! Herr Schwan schaut die fünf Schwänchen an "Wir geh'n jetzt auf die Autobahn! Das ist gefährlich, aber auch 'Ne Riesenchance! Verlasst euch drauf. Auch wenn wir bloß ein bisschen gehn, Wird man uns sehn. Und das wird schön!" Die Mutter Schwan ergänzt: "Denn dann Werd ich berühmt mit meinem Mann Und auch ihr Kinder allesamt Seid plötzlich deutschlandweit bekannt! Welch packendes Szenario, Familie Schwan im Radio! Wenn eine Sendung unterbricht Und tief besorgt der Sprecher spricht: 'Vorsicht am Dreieck Havelland Dort laufen Schwäne dicht am Rand Des Mittelstreifens. Menschenskind! Wie mutig diese Schwäne sind!' Nur so - ich sag's ganz unverblühmt - Wird Schwan in diesem Land berühmt.“ Dann posen alle gut gelaunt Für ihren Instagram-Account.

Juristen sind sehr komisch drauf Sie wissen nichts und sind doch schlau Zwar haben sie noch nie gedichtet Dies Gedicht doch bald vernichtet! Wegen dem unreinen Reim In Zeile 2! Und muss das sein?! Der Dativ da in Zeile fünf Plus Reim-sein! Nee! Die Nas’ gerümpft Wird mit dem Duden drohgeschwenkt Bis bald der Schwenkarm ausgerenkt Und eine Klage zugestellt Worin Verschwenkung festgestellt Wird, deren Ursach’ klipp und klar Verschulden eines Dichters war Was nach dem dem deutschen BGB Achtdreiundzwanzig, so’s gescheh, Mit Schadensersatzpflicht verseh- en ist, so muss man es wohl sehn Und notfalls vor den Kadi gehn!

Drum schüttel bloß nie einen Reim Sollt ein Jurist im Raume sein!

Im Buchgeschäft am Eckchen fand Ich einen Lyriksammelband Das war recht ungewöhnlich und Schon deshalb ein famoser Fund

Der Inhalt war, das war mir klar Fiktiv, wie’s auch dies Poem war:

Ein "Buchgeschäft", "am Eckchen“ gar(?) Das "Lyrik" führt(??). Ist anfechtbar Nichtexistent! Ein Exemplar Des Wahnes. Schwer vermittelbar. Dir scheint dies Urteil etwas harsch? Zieh mal den Kopf... du kennst den Reim, Lass mal die Träumereien sein Und zieh ihn sanft aus deinem Arsch

Weil mein Opa und sein Chef Die Sache damals verkackt hatten So richtig Richtig-richtig! Waren unsere dänischen Landnahmen Sommer Neunzehnsechsundachtzig bis Sommer Neunzehnneunundachtzig Saisonal total Begrenzt

Nachdem die Karawane japanischer Kombis Von der Fähre gerollt Und in die Küstenanlagen Eingefallen war Stand vor der Verdunklung abends Unverrückbar auf dem Tisch ein Eintopf Serbische! Bohnensuppe! Mit Speck!

Und Opa im Dunkeln in Deutschland Allein Ätsch

Wenn die Gondeln Trauer tragen In Venedig, würd ich sagen: Wird wohl grad ein Mensch begraben Oder: Die Vertreter tagen.

Ersteres wär schlimm, doch selten. Zweites würd als Geißel gelten! Denn Venetien hat zwar Kelten Widerstanden, die es quälten,

Doch teutonische Vertreter Gelten hier als Stimmungstöter. Gassen und Kanäle: Jeder Meter voll Vertriebsgezeter

Abends wird sich dann getroffen Fremdgeknutscht und Wein gesoffen Während Venezianer offen Auf ein schnelles Ende hoffen.

Im Juli wohnt, weil es sich lohnt, Die Juli auf dem Julimond Das ist mitunter defizil Weil das die NASA so nicht will Und auch die Russen skeptisch sind: So groß der Mond, so klein das Kind! Doch Juli mag den Ausblick sehr Und außerdem sind Ferien, wer Kann da schon widerstehn? Die NASA nicht, das kann man sehn Der große Chef, Jim Bridenstine, Legt seufzend seine Brille hin Und sagt: Jetzt lasst das Kind schon ziehn Es ist halt äußerst mondaffin Und auch der große General Der Russen lächelt jedesmal Wenn Juli flehend vor ihm steht Da, da, sagt er, ganz aufgedreht Weil er sich gut erinnern kann An seine Kindheit. Guter Mann! Und darum reist auch dieses Jahr Die Juli auf den Mond, und da Sitzt Juli auf dem Julimond Und blickt herab. Weil es sich lohnt.