Yvonne II
Es lag der Herbst auf Stadt und Land
Und mittendrin im Herbst befand
Yvonne sich mit ihrem Kind
Das sich in ihrem Bauch befind
BEFAND! Ja Himmelkruzifix!
Yvonne heult… So wird das nix!
Yvonne HEULTE! Imperfekt!
Was hat man in dich reingesteckt
An Futter, Bildung, Antriebskraft
Damit‘s der Bub im Leben schafft
Und dann versägt er jämmerlich
Die Tempuswahl im Spottgedicht.
Und überhaupt: Man spottet nicht
Wenn eine Frau zusammenbricht
Die nur zu bald ein Baby kricht
Und sei’s auch nur für ein Gedicht
Denn alle wissen, dass Yvonne
Einst als reiner Reim für Sonne
In des Dichters Schaffen trat.
Ne Schwangerschaft dagegen hatte
Diese Dame nie im Sinn
Gehabt, als sie zum Dichter hin
Geschludert ist und ihn erschossen
Hat. So froh und unverdrossen.
Lange her. Jetzt steht sie da,
Der Körper wohlgerundet. Zwar
Noch immer diesen Schelmenblick
Doch der dreht nicht die Zeit zurück
Zum unbeschwerten Töten alter
Männer, die ist flöten. Halt! Da…
Sagt sie grad „Moment, ich hole…“?
Und hat – schwupps – schon die Pistole
Aus dem letzten Reim zur Hand
Drückt ab. Lacht. Heulte. Und verschwand.